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Der Wirbelsturm im Uhrwerk: Das Tourbillon

Verantwortlicher Autor: Michael Fuchs Berlin, 02.12.2018, 18:39 Uhr
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Berlin [ENA] Ein Meisterstück der Uhrmacherkunst - hierfür steht das Tourbillon. Diese interessanteste und schwierigste Komplikation lässt Liebhaber handwerklicher Finesse ins Schwärmen geraten. Das mechanische Kunstwerk hat seinen Preis. Die Bauweise mit seinem komplexen Herstellungsprozess ist aufwändig und teuer. Die exklusiven Tourbillon-Uhren gelten als Status- und Luxussymbol.

Das Wort "Tourbillon" entstammt dem Französischen und bedeutet "Wirbelwind", weiß das Uhrenportal www.uhrenmeister.com. Im Jahr 1795 erfand es der schweizer Uhrmacher Abraham Louis Breguet. Das Problem der Gangungenauigkeit betraf die zu seiner Zeit allseits beliebten Taschenuhren. Das Tragen und die ständige Bewegung ließ diese Uhren ungenau werden. Die sogenannte Unruh, das Spirale-Schwingsystem im inneren des mechanischen Uhrwerks, wurde durch den Einfluss der Schwerkraft und Reibung unpräzise. Breguet suchte nach einer Möglichkeit die Genauigkeit des Uhrwerks in jeder Lage zu erhalten und die Schwerkraft zu umgehen. Er entwickelte eine Art Käfig, der Unruh sowie Anker und Ankerrad umgab.

Dieser rotierte im eigenen Takt und bewirkte so, dass der Unruh-Schwerpunkt sich stetig an einer anderen Stelle befand, was die Präzision enorm verbesserte. Vornehmlich in Taschenuhren, sowie in Wand-, Steh- und Tischuhren wurde das Tourbillon verbaut. Und heutzutage, im Zeitalter der digitalen Funkwanduhren, tickt bei manchem Bewunderer ein Zeitmesser, welcher mit dieser meisterlichen Komplikation veredelt wurden.

Wiederentdeckte Liebhaberstücke

Im Laufe der Zeit entwickelten sich Varianten und Modifikationen. Durch die Erfindung der modernen Armbanduhr wurde das Tourbillon nicht mehr benötigt und versank zunächst in der Bedeutungslosigkeit. Gegen Ende des 20. Jahrhunderts entstanden jedoch neue Kreationen von Armbanduhren, die mit der Mechanik des Tourbillon erneut ausgestattet waren. Vor allem im hochpreisigen Sektor gewann dies zunehmend an Popularität. Bei den teuersten, edelsten Uhren der Welt findet man solche mit Tourbillon, die in Sammlerkreisen als wahre Kunstwerke gelten.

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