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Schwimmverein Donaukanal

Verantwortlicher Autor: Schura Euller Cook Wien, 30.07.2020, 12:30 Uhr
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Wien [ENA] Der Donaukanal ist nicht gerade als Schwimmbad berühmt und bis jetzt haben sich die meisten Wiener und Wienerinnen vor dem Wasser eher geekelt als ans Baden zu denken. Umso mehr gar nicht weit entfernt die herrliche Alte Donau und Donauinsel mit kilometerlangen Bademöglichkeiten einladen. Wie kommt es also, dass plötzlich der Donaukanal zum Schwimmen beworben wird? Dahinter steckt ein interessantes Kunstprojekt.

Aus der Social Design Klasse der Universität für angewandte Kunst Wien hat sich der Schwimmverein Donaukanal entwickelt. Gemeinsam mit dem Hundertwasser Haus und regen Medieninteresse wird das gar nicht so ungefährliche Baden darin als "Kunstaktion" und lifestyle etwas übermütig und provokativ in den Fokus öffentlichen Interesses gestellt. Das Universitätsprojekt "Schwimmverein Donaukanal" argumentiert, dass er schon vor 100 Jahren benützt wurde als dort 1827 das erste Strombad eröffnet wurde und später erlangte der Schwimmwettbewerb "Quer durch Wien" öffentliche Aufmerksamkeit. Tatsache aber ist, dass seit den 1990er Jahren zahlreiche Investitionen zur Verbesserung der Wasserqualität des Donaukanals gemacht wurden.

Seit 2003 werden auch keine ungeklärten Abwässer mehr eingeleitet. Dadurch hat der Donaukanal jetzt die Wassergüte II -III, die der des Donauwassers entspricht. Zwar ist damit das Baden möglich, aber aufgrund der starken Strömung nicht unbedingt empfehlenswert. Gewissermaßen entspricht das Projekt "Schwimmverein Donaukanal" dem Trend die immer größer werdende Freizeitkultur, das Liebkind einer neuen Politiker*innen-Generation, in die urbanen Zentren zu bringen und provokativ dem business as usual Paroli zu bieten. Das erfreut nicht alle. Schon die neue "fröhliche" Radpolitik hat für Fußgänger*innen erhebliche Nachteile und Gefahren gebracht. Ob das Schwimmen im Donaukanal eine "nachhaltige" Lösung für den Klimawandel ist, bleibt abzuwarten.

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